Herkunft hat Zukunft
Seit 1844 stellt die Familie Schladerer in Staufen ihre beliebten Obstbrandspezialitäten her. Philipp Schladerer führt das Unternehmen in sechster Generation. Am 7. und 8. September feierte die Brennerei ihr Jubiläum mit einem großen Hoffest.
Wer Obstbrand schätzt, kennt Schladerer. Vor allem die beiden Klassiker Williams-Birne und Schwarzwälder Kirschwasser erfreuen sich auch international großer Beliebtheit. Ausgangspunkt der Brennereigeschichte ist das Staufener Gasthaus Kreuz-Post. Hier begann im Jahre 1844 ein gewisser Sixtus Schladerer mit der Destillation von Kirschwasser. 1876 übernahm Sixtus’ Sohn Hermann Schladerer das angesehene Gasthaus mit Landwirtschaft, Weinbau und Brennerei und machte es zu einem der beliebtesten Gasthöfe im badischen Oberland.
Die nächste Generation sollte den Namen Schladerer in alle Welt tragen: Hermanns Sohn Alfred führte ab 1919 den elterlichen Betrieb weiter und widmete sich ganz dem Ausbau der Hausbrennerei. Als gelernter Gastronom verstand es der „Marketing-Pionier”, den Erzeugnissen des Hauses zu einer breiten Bekanntheit zu verhelfen, nicht zuletzt durch die Entwicklung der ikonischen Vierkantflasche. Seit 2010er führt Philipp Schladerer das Unternehmen in sechster Generation.

Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation
„Das Motto unseres Jubiläums ist ‚Herkunft hat Zukunft’“, erklärt der Geschäftsführer. „Es beschreibt sehr gut meine persönliche Vision für das Unternehmen und die Marke Schladerer: Wir wollen Tradition nicht nur fortführen, sondern das Wissen und die Kompetenzen im Unternehmen nutzen, um – ausgehend von unserer Herkunft – auch neue Wege zu gehen.“


Exemplarisch für diese Strategie des Brückenschlags zwischen Tradition und Innovation ist der GRETCHEN Distilled Dry Gin, der 2018 das Licht der Welt erblickte. Er geht auf ein Hausrezept zurück, das Philipp Schladerers Großvater Alfred 1947 für seine Frau Greta entwickelt hat. Die ursprüngliche Rezeptur wurde neu interpretiert und erweitert. 18 separat destillierte Botanicals bilden das Grundgerüst des herb-fruchtigen Gins, der zusätzlich mit hauseigenem Quittenbrand und Fichtensprossen veredelt wird.
Auch das jüngste Produkt aus dem Hause Schladerer, der VINCENT Aperitif, hat eine Vorgeschichte: Um die Jahrtausendwende gab es schon einmal ein Produkt gleichen Namens. Allerdings war die Aperitif-Kultur in Deutschland damals noch kaum entwickelt und VINCENT konnte sich nicht durchsetzen. Jetzt ist die Zeit reif für einen neuen Versuch. Wie schon sein Vorgänger überzeugt VINCENT Aperitif mit einer feinen Balance aus Bitter- und Fruchtnoten. Dafür sorgt die Kombination aus selbsthergestellten Bittermazeraten (u.a. Enzianwurzel und Schinusbeere) und einem Destillat aus frischen Waldhimbeeren.
Gut aufgestellt in die Zukunft
Nicht nur das Produkt-Portfolio der Marke Schladerer wird konsequent modernisiert und erweitert. Auch das Unternehmen selbst befindet sich in einem Prozess der Umstrukturierung. So wurden überflüssige Lagerkapazitäten verkauft und in neue Anlagen, Tankräume und IT investiert. Eine eigene Vertriebsmannschaft gemeinsam mit ausgesuchten Handelsagenturen kümmert sich seit kurzem um die Distribution der Produkte in On- und Off-Trade. Zudem wird das Exportgeschäft forciert. Und schließlich soll bis zum Ende des Jahres die Bio-Zertifizierung des Betriebes vorliegen.